Heinrich Karstens (21.6.1874 Reval - 10.12.1905 Sankt Petersburg) Sohn Ludwig Karstens und Henriette Karstens, geb. Aejmelaeus, war ein balten-deutscher Physiker aus dem Kaiserlich-Russischen Gouvernement Estland. Sein Großvater Georg Heinrich Karstens war Kaiserlicher Leibarzt und Collegienrat. Er sprach auf deutsch, estnisch, russisch, finnisch, erlernte Latein, Griechisch, später Französisch. Nach dem Abitur an der Kaiserlichen Estländischen Ritter-und Domschule zu Reval absolvierte er zunächst 1892-1896 an der Universität Dorpat ein Studium mit "summa cum laude". In Berlin wurde er Doktorand bei Max Planck, der seine erste Dissertation als Doktorvater 1897 abgenommen hatte. Heinrich Karstens Dissertation im Jahr 1901 war die zweite Abschlußarbeit bei Max Planck, diese im Teilgebiet Analytische Mechanik. Als nächster promovierte Max von Laue 1903. Dieser schrieb auch die Doktorarbeit des folgenden Absolventen 1906 Kurd von Mosengeil für seinen Forschungskollegen um, da er nicht mehr lebte. Als einziger der 18 Doktoranden bei Max Planck hatte Heinrich Karstens einen ausländischen, russischen Paß.
Dr.Heinrich Karstens, er hatte in Göttingen ein Studiensemester absolviert, unterrichtete 10. bis 20.10.1902 in einem Frauengymnasium in Reval. Auf Empfehlung von K.G. Saleman wurde er bei der Versammlung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sankt Petersburg am 11.1.1903 offiziell als Geinrich Karstens zum Gehilfen des Bibliothekars ernannt und war für eine Abteilung der Bibliothek innerhalb der Akademie zuständig. Am 12.2.1904 erhielt er den Ehrentitel kaiserlicher Collegien-Sekretär. 1905 verstarb Dr.Heinrich Karstens am 10.Dezember in Sankt Petersburg im Alter von 31 Jahren, nachdem das Leben in der Stadt durch schwere revolutionäre Unruhen beeinträchtigt worden war.
 

 
     
 

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Letzte Aktuallisierung am 26.03.2024